Portraits

von unseren Fachhändlerinnen und Fachhändlern Interview mit Carla Renggli, Galerie Carla Renggli Ober Altstadt 8, 6300 Zug www.galerie-carlarenggli.ch

Was bieten Sie Ihren Kunden? Was ist das Besondere an Ihrer Galerie?

Eigentlich sind es zwei verschiedene Dinge. Da wäre einerseits die Galerie mit ihren Ausstellungsräumen auf drei Stockwerken. Hier stelle ich Zuger und zeitgenössische Schweizer Künstler aus. Andererseits ist da der Shop als eine Art Museumsshop. In diesem biete ich neben Geschenkartikeln, speziellen Büchern, Objekten, Agenden und vielen weiteren Dingen auch die grösste Auswahl an Kunst- und Fotokarten schweizweit an. Hier werde ich von meiner Mitarbeiterin unterstützt. Dafür sind wir weit über die Zuger Stadtgrenzen hinaus bekannt. Denn das Angebot setzt sich aus allen erdenklichen Genres zusammen und wechselt saisonal. So hatten wir schon alleine an Weihnachten über 1000 verschiedene Weihnachtskarten. Viele Kunden haben sehr spezifische und auch ausgefallene Wünsche. Sie kommen deswegen explizit zu uns. Dies erfordert natürlich von unserer Seite eine genaue Kenntnis unseres Bestandes und eine vollkommene Ordnung. Früher verlegte ich die Postkarten auch selber. Heute mache ich das weniger, sondern kaufe sie eher auf Messen oder bei den Verlagen. Verschiedene Künstler bringen mir auch ihre Postkarten vorbei. Nach welchen Themen stellen Sie Kunst aus? Wie suchen Sie die Ausstellungsstücke aus? Ich mache einmal im Jahr jeweils im Dezember eine Gruppenausstellung zu einem spezifischen Thema. So lautete das Thema der vergangenen Ausstellung "Neues aus den Ateliers". Manchmal zeige ich auch zwei Künstler zusammen, aber meistens sind es Einzelausstellungen. Mit sieben Ausstellungen im Jahr ist der Terminplan gefüllt. Nach welchen Kriterien nehmen Sie Künstler auf? Da ich meine Galerie seit über 40 Jahren führe ist mein Künstlerstamm mit etwa 40 Künstlern die ich regelmässig ausstelle recht gross und ich habe wenig Kapazität für Weitere. Für mich ist es wichtig, dass die Chemie zwischen dem Künstler und mir als Galeristin stimmt. Auch stelle ich nur das aus was mir auch selber gefällt. Aber mein Programm ist nicht so eng gefasst. So zeige ich zwischen Landschaftsmalerei bis hin zu Skulpturen und Videos, sehr vielseitige Kunst. Wichtig ist, dass sie von hoher Qualität ist.

Was schätzen Ihre Kunden an Ihrer Galerie?

Sie schätzen die sorgfältig zusammengestellten Ausstellungen und unsere Kompetenz aber auch, dass sie seit Jahren kommen können, um sich abwechslungsreiche und qualitativ sehr hochwertige zeitgenössische Kunst ansehen zu können. Es passiert schon des Öfteren, dass Menschen zu mir kommen und sich bedanken, dass es mich immer noch gibt. Wie sieht Ihre typische Kundschaft aus?

Ich

habe

eine

internationale

Kundschaft

aber

auch

sehr

viele

Zuger.

Das

spür

ich,

wenn

ich

durch

die

Strassen

gehe,

man

kennt

sich

hier.

Da

gibt

es

einerseits

Personen

die

ganz

bewusst

hier

in

der

Altstadt

einkaufen,

die

das

Angebot

sehr

zu

schätzen

wissen

und

Andere

die

von

weit

her in meine Galerie kommen.

Warum haben Sie sich genau für diesen Beruf entschieden?

Meinem Ausbildungsberuf im medizinischen Bereich ging ich nicht sehr lange nach. Er stellte mich nicht wirklich zufrieden, war mir zu wenig kreativ. Kunst interessierte mich schon seit jeher und so fing ich an in einer Galerie ausserhalb von Zug zu arbeiten. Nach fünf Jahren entschied ich mich dann mich selbstständig zu machen. Ich eröffnete meine erste Galerie an der Goldgasse beim Zytturm in einem alten Kellergewölbe. Später bin ich in grössere Räume an die Ober-Altstadt gezogen. Warum Zug? Warum die Zuger Altstadt?

Ich

bin

hier

aufgewachsen

und

fühle

mich

dadurch

schon

sehr

mit

dem

Ort

verbunden.

Vor

40

Jahren

gab

es

ausserdem

in

dieser

Form

gar

keine

Galerie

hier

in

Zug

und

in

der

Altstadt.

Auch

heute

fühle

ich

mich

noch

sehr

wohl

in

dem

über

500

Jahre

alten

Gemäuer.

Dieses

charaktervolle

Gebäude

schränkt

mich

zwar

schon

ein

wenig

in

der

ausstellerischen

Freiheit

ein,

es

bietet

jedoch

auch

viel

Charme

und

die

Leute schätzen die Räume hier sehr.

Was wünschen Sie der Zuger Altstadt in Zukunft?

Ich wünsche mir, dass die Altstadt nicht zu einer Schlafstadt verkommt. Da gibt es ja schon ein paar Anzeichen dafür. Sehr schade finde ich auch welche Signale die Stadtverwaltung mit dem Wegzug aus der Altstadt sendet. Ich finde schon, dass die Stadt da ein deutlicheres Zeichen setzen müsste.
© Freunde der Zuger-Altstadt alle Rechte Vorbehalten

Portraits

von unseren Fachhändlerinnen und Fachhändlern Interview mit Carla Renggli, Galerie Carla Renggli Ober Altstadt 8, 6300 Zug www.galerie-carlarenggli.ch

Was bieten Sie Ihren Kunden? Was ist das

Besondere an Ihrer Galerie?

Eigentlich sind es zwei verschiedene Dinge. Da wäre einerseits die Galerie mit ihren Ausstellungsräumen auf drei Stockwerken. Hier stelle ich Zuger und zeitgenössische Schweizer Künstler aus. Andererseits ist da der Shop als eine Art Museumsshop. In diesem biete ich neben Geschenkartikeln, speziellen Büchern, Objekten, Agenden und vielen weiteren Dingen auch die grösste Auswahl an Kunst- und Fotokarten schweizweit an. Hier werde ich von meiner Mitarbeiterin unterstützt. Dafür sind wir weit über die Zuger Stadtgrenzen hinaus bekannt. Denn das Angebot setzt sich aus allen erdenklichen Genres zusammen und wechselt saisonal. So hatten wir schon alleine an Weihnachten über 1000 verschiedene Weihnachtskarten. Viele Kunden haben sehr spezifische und auch ausgefallene Wünsche. Sie kommen deswegen explizit zu uns. Dies erfordert natürlich von unserer Seite eine genaue Kenntnis unseres Bestandes und eine vollkommene Ordnung. Früher verlegte ich die Postkarten auch selber. Heute mache ich das weniger, sondern kaufe sie eher auf Messen oder bei den Verlagen. Verschiedene Künstler bringen mir auch ihre Postkarten vorbei. Nach welchen Themen stellen Sie Kunst aus? Wie suchen Sie die Ausstellungsstücke aus? Ich mache einmal im Jahr jeweils im Dezember eine Gruppenausstellung zu einem spezifischen Thema. So lautete das Thema der vergangenen Ausstellung "Neues aus den Ateliers". Manchmal zeige ich auch zwei Künstler zusammen, aber meistens sind es Einzelausstellungen. Mit sieben Ausstellungen im Jahr ist der Terminplan gefüllt. Nach welchen Kriterien nehmen Sie Künstler auf? Da ich meine Galerie seit über 40 Jahren führe ist mein Künstlerstamm mit etwa 40 Künstlern die ich regelmässig ausstelle recht gross und ich habe wenig Kapazität für Weitere. Für mich ist es wichtig, dass die Chemie zwischen dem Künstler und mir als Galeristin stimmt. Auch stelle ich nur das aus was mir auch selber gefällt. Aber mein Programm ist nicht so eng gefasst. So zeige ich zwischen Landschaftsmalerei bis hin zu Skulpturen und Videos, sehr vielseitige Kunst. Wichtig ist, dass sie von hoher Qualität ist.

Was schätzen Ihre Kunden an Ihrer Galerie?

Sie schätzen die sorgfältig zusammengestellten Ausstellungen und unsere Kompetenz aber auch, dass sie seit Jahren kommen können, um sich abwechslungsreiche und qualitativ sehr hochwertige zeitgenössische Kunst ansehen zu können. Es passiert schon des Öfteren, dass Menschen zu mir kommen und sich bedanken, dass es mich immer noch gibt. Wie sieht Ihre typische Kundschaft aus?

Ich

habe

eine

internationale

Kundschaft

aber

auch

sehr

viele

Zuger.

Das

spür

ich,

wenn

ich

durch

die

Strassen

gehe,

man

kennt

sich

hier.

Da

gibt

es

einerseits

Personen

die

ganz

bewusst

hier

in

der

Altstadt

einkaufen,

die

das

Angebot

sehr

zu

schätzen

wissen

und

Andere

die

von weit her in meine Galerie kommen.

Warum haben Sie sich genau für diesen Beruf

entschieden?

Meinem Ausbildungsberuf im medizinischen Bereich ging ich nicht sehr lange nach. Er stellte mich nicht wirklich zufrieden, war mir zu wenig kreativ. Kunst interessierte mich schon seit jeher und so fing ich an in einer Galerie ausserhalb von Zug zu arbeiten. Nach fünf Jahren entschied ich mich dann mich selbstständig zu machen. Ich eröffnete meine erste Galerie an der Goldgasse beim Zytturm in einem alten Kellergewölbe. Später bin ich in grössere Räume an die Ober-Altstadt gezogen. Warum Zug? Warum die Zuger Altstadt?

Ich

bin

hier

aufgewachsen

und

fühle

mich

dadurch

schon

sehr

mit

dem

Ort

verbunden.

Vor

40

Jahren

gab

es

ausserdem

in

dieser

Form

gar

keine

Galerie

hier

in

Zug

und

in

der

Altstadt.

Auch

heute

fühle

ich

mich

noch

sehr

wohl

in

dem

über

500

Jahre

alten

Gemäuer.

Dieses

charaktervolle

Gebäude

schränkt

mich

zwar

schon

ein

wenig

in

der

ausstellerischen

Freiheit

ein,

es

bietet

jedoch

auch

viel

Charme

und

die

Leute schätzen die Räume hier sehr.

Was wünschen Sie der Zuger Altstadt in Zukunft?

Ich wünsche mir, dass die Altstadt nicht zu einer Schlafstadt verkommt. Da gibt es ja schon ein paar Anzeichen dafür. Sehr schade finde ich auch welche Signale die Stadtverwaltung mit dem Wegzug aus der Altstadt sendet. Ich finde schon, dass die Stadt da ein deutlicheres Zeichen setzen müsste.
© Freunde der Zuger Altstadt alle Rechte Vorbehalten